geschichtliche Entwicklung - 1. Jiu-Jitsu-Verein Sachsen-Anhalt Stendal 1993 e.V.

Jiu-Jitsu Dojo Stendal
31 Jahre Jiu-Jitsu in Stendal
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Der Ursprung des Jiu-Jitsu ist nicht eindeutig, seine Wurzeln sind wahrscheinlich in Indien zu suchen. Ausgehend von der indischen Massagekunst entwickelte sich schon im Altertum eine zweckbestimmte Kenntnis von schmerzverursachenden Griffen. Vermutlich fand diese Kenntnis ihren Weg von Indien nach China.
Dort wurden die Techniken von Angehörigen religiöser Kreise weiterentwickelt. Das Wissen um diese schmerzempfindlichen Punkte wurde vermutlich um 1600 nach Japan eingeführt.

Der  eigentliche Begriff "Jiu-Jitsu” entstand erst im 18. Jahrhundert. Ursprünglich  war Jiu-Jitsu unter verschiedenen Bezeichnungen (Yawara, Aiki [ju] jutsu, Hakuda,  Kempo, Kogusoku, Koshi no mawari, Kumi uchi, Tai jitsu, Torite, Shubaku etc.)  ein Ausbildungsbestandteil der verschiedenen Kampfschulen der japanischen  Ritterklasse (Bushi, Samurai), neben den in der jeweiligen Schule gelehrten  Waffentechniken und wurde im ”Bushido”, dem sogenannten Ehrenkodex der  Samurai festgelegt.    
Die  Meiji-Periode (1868) führte zum Niedergang der Samurai.    
Japan  öffnete sich westlichen Einflüssen, vernachlässigte teilweise altes Brauchtum  und schenkte auch den alten Kriegskünsten lange Zeit keine Beachtung.    
Erst  Ende des 19. Jahrhunderts wurde es wieder als traditionelles Gut in die  japanische Kultur einbezogen, wobei der kriegerische Aspekt durch den  sportlichen und geistigen ersetzt wurde.

Verbreitung des Jiu-Jitsu in Deutschland

Der wichtigste Lehrer, der ins Ausland ging, war Katsukuma Higashi.  
Erich Rahn, der  ”Meister der 1000 Jiu-Jitsu Griffe” war Begründer des Jiu-Jitsu in  Deutschland.    

Er lernte hauptsächlich von Higashi. Er eröffnete  1906 in Berlin die erste Jiu-Jitsu Schule Deutschlands. Bedingt durch die beiden  Weltkriege gab es auch bei uns Höhen und Tiefen zu überwinden.
1945 verboten die  Alliierten durch das Kontrollrat-Gesetz die Ausübung des Jiu-Jitsu.    
Erst in den 50er Jahren  gelang es nach zähen Verhandlungen das Gesetz wieder aufzuheben.    
Seither hat sich  Jiu-Jitsu wieder stärker in Deutschland etabliert und es entstand eine Vielzahl  von Verbänden, in denen Jiu-Jitsu gepflegt und unterrichtet wird.    
Durch eine  freundschaftliche Beziehung unserer Lehrer zu Großmeister Erich Rahn, wo sie  auch einige Prüfungen mit hervorragenden Leistungen absolvierten, wurden sie in  ihrem Weg bestätigt, einen eigenen Verband im damaligen Deutschland-West zu gründen,  den Deutschen Jiu-Jitsu Bund e.V., der sich auf viele Landesverbände in ganz  Deutschland erstreckt.    
 
Heute wird Jiu-Jitsu bei verschiedenen Militär- und  Polizeieinheiten in seiner ursprünglichen Bedeutung als militärisches  Nahkampfsystem, bzw. zur Erfüllung von Polizeiaufgaben eingesetzt, oder als  zivile Selbstverteidigungsmethode gelehrt.
Jiu-Jitsu ist auch die  Quelle vieler neuer Kampfkunst-Formen.    
So entwickelte Jigoro  Kano Ende des 19. Jahrhunderts das mittlerweile zur olympischen Disziplin  gewordene JUDO vor allem aus den Jiu-Jitsu Schulen Tenshin shinyo ryu und Kito  ryu.    
Morihei  Ueshiba schuf sein AIKIDO in erster Linie aus dem Daito ryu aiki ju jutsu, und  schließlich haben auch etliche Stilrichtungen des KARATE, welches generell  allerdings eine andere Geschichte hat, ihre Wurzeln im Jiu-Jitsu. Von den  prominenteren Stilrichtungen ist hier vor allem das Wado ryu karate zu nennen,  dessen Gründer Hironori Otsuka, Meister des Yoshin ryu jiu jitsu kempo war.
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